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Künstliche Befruchtung IVF/ICSI

Die IVF leitet sich aus dem lateinischen „Befruchtung im Glas“ ab, dies ist historisch bedingt, da die ersten Befruchtungsversuche noch in gläsernen Teströhrchen stattgefunden haben. Diese Methode wurde erstmalig erfolgreich von den Briten Edwards und Steptoe durchgeführt mit Geburt von Louise Joy Brown 1978. Seitdem hat sich das Verfahren zu einer Routinebehandlung in der Fortpflanzungsmedizin entwickelt. In unserem Zentrum novum wird die IVF seit 1983 durchgeführt, 1984 kam das erste Essener IVF-Baby auf die Welt.

Grundsätzlich ist eine IVF oder ICSI Behandlung auch ohne Stimulation möglich, sofern ein regelmäßiger Monatszyklus mit Follikelreifung vorliegt. Allerdings sind aufgrund der Unberechenbarkeit des Zeitpunkts des Eisprungs und der geringen Anzahl an Eizellen (in der Regel eine Eizelle) die Erfolgsaussichten deutlich geringer als nach einer Stimulationstherapie. Daher bleibt die IVF oder ICSI im Spontanzyklus (IVF/ICSI naturelle) für Fälle vorbehalten, bei denen aufgrund einer geringen Ovarialreserve auch mit der Hormonstimulation nur wenige Follikel heranreifen (low response). In jedem Falle werden Sie diesbezüglich rechtzeitig beraten.

Die Behandlung erfolgt planmäßig mit dem 3. Tag Ihrer Regelblutung (3. Zyklustag) mit einer hormonellen Stimulation. Falls Sie keine Regelblutung aufweisen (Amenorrhoe) kann diese nach Anweisung des Arztes mit Tabletten ausgelöst werden oder auch eine Behandlungsbeginn ohne Regelblutung erfolgen.

Zur hormonellen Stimulation können neben Tabletten (Clomifen, Letrozol), die folgenden Präparate unter die Haut gespritzt werden. Dies können die Patienten in der Regel selbst durchführen:

  • Gonadotropine in verschiedener Dosierung, abhängig im Wesentlichen von folgenden Faktoren:

    • Alter der Frau: in der Regel je jünger, desto geringere Dosis erforderlich
    • Eierstock-Reserve: je höher der Wert des Anti-Müller-Hormons (AMH) im Blut und die Anzahl kleiner (antraler) Follikel im Eierstock (per Ultraschall ermittelbar), desto geringer die erforderliche Dosis
    • Body-Mass-Index (BMI): je höher das Körpergewicht, desto höher die Dosierung
    • Erfahrungen aus vorausgegangenen Behandlungszyklen
  • Humanes Choriongonadotropin (HCG) oder Triptorelin zum Auslösen des Eisprungs
  • Gonadotropin-Releasinghormon-Analoga oder -Antagonisten zur Unterdrückung des Eisprungs bis zur vollständigen Follikelreifung. Diese können als Depotspritze, tägliche Injektion oder als Nasenspray je nach Protokoll zur Anwendung kommen
  • Progesteron in Form von Kapseln zum Schlucken, Kapseln oder Gel zum Einführen in die Scheide oder zum selbst spritzen unter die Haut oder zum Spritzen in den Muskel durch eine qualifizierte Person.


Wir bitten Sie den Stimulationsplan sorgfältig aufzubewahren und zu den Untersuchungsterminen sowie bei Rücksprachen mitzubringen.

Nach Entnahme der Eizellen werden diese in einer Petrischale mit Spermien vermischt. Nach einem Tag haben die befruchteten Eizellen das Vorkernstadium erreicht. Nach weiteren 24 Stunden teilt sich der so entstandene Embryo und wird idealerweise am 2., 3. oder 5.-6. Tag nach der Eizellentnahme in die Gebärmutter zurückgegeben. Die IVF bildet die Grundlage für die ICSI. Bei der ICSI wird gezielt ein Spermium mit der Nadel unter dem Mikroskop in eine Eizelle injiziert.

Natürliche Befruchtung

Die natürliche IVF bezeichnet die Gewinnung einer Eizelle in Ihrem natürlichen Zyklus, ohne Hinzugabe von Hormonen zur Stimulation der Eierstöcke. Falls zu Beginn des Zyklus mehr als ein Follikel im Ultraschall gesehen wird, kann auch eine minimale Stimulation zur Gewinnung von maximal zwei bis drei EIzellen erfolgen.

Die natürliche IVF stellt eine besonders schonende Behandlungsoption für Frauen mit geringer ovarieller Reserve dar, bei denen auch trotz hoher Hormongaben nur eine Eizelle im Zyklus wächst und die von einer hormonellen Stimulationsbehandlung nicht profitieren.